Unterschiede Suchintention und Nutzerintention – und was die Suche nach Kopfschmerztablette darüber zeigt
Suchintention und Nutzerintention werden oft gleichgesetzt bzw. miteinander verwechselt. Das Beispiel Kopfschmerztablette zeigt auf einfache Weise, wie man sich täuschen kann.
Die vielzitierte Intention beim Suchen ist eng mit einem Lösungsversuch verbunden. Viele Lösungsversuche scheitern daran, dass jemand ein Ziel erreichen möchte, aber ungeeignete Mittel verwendet.
Liegt das an der mangelnden Kompetenz von Menschen?
Suchintentionen weisen vor allem auf Lösungsversuche hin
Wissen die Leute wirklich nicht, was sie wollen? Nein. Häufig ist einfach nicht bekannt, welche Mittel und Wege es außer den bislang verwendeten gibt.
Wer seine Situation ändern oder ein Ziel erreichen will, nimmt entweder reflexartig das, „was wir schon immer so gemacht haben“ – oder er / sie sucht. Aber auch die Wahlmöglichkeiten bei der Suche sind begrenzt. Jetzt zur Kopfschmerztablette.
Jemand sucht „kopfschmerzen tablette“. Da ist doch auf den ersten Blick „vollkommen klar“: Eine Person will sich über Tabletten informieren, vielleicht über Nebenwirkungen, über Bezugsquellen, Vergleiche usw.
Wenn eine Person in einer Umgebung sozialisiert wurde, in der die Mutter täglich vor den Kindern ihre Pharmadosis zu sich nahm, gibt es im Search-Set der Person womöglich wirklich nur die Tablette. Die Intention kann sein: Schmerz weg. Klar. Die Suchintention ist erst einmal die Tablette.
Die Nutzerintention ist „Schmerz weg“. Gerne auch auf einem nicht-chemischen Weg. Und würde hier eine Information über Akupressur auftauchen, könnte die Suche in eine andere Richtung weitergehen – und zu einer anderen Konversion führen.
Suchintention ist nicht (immer) Nutzerintention
Gehen wir noch einen Schritt weiter. Vielleicht ist der User (Nutzer) überhaupt kein typischer Tablettenschlucker. Vielleicht hat er gerade Probleme im Job. Oder bald eine Entscheidung zu treffen. Und deshalb Spannungskopfschmerzen.
Er / sie will also womöglich Klarheit in den Gedanken, Eindeutigkeit in der Entscheidung usw. Dies ist in dem Fall die tatsächliche Nutzerintention (User Intent). Nicht die Bestellmöglichkeit einer Tablette.
Damit wäre auf einfachem Weg bewiesen: Suchintention ist nicht gleichbedeutend mit Nutzerintention. Das hat Auswirkungen auf die Gestaltung von Online-Angeboten. Zumindest sollte es das haben, denn sonst würden vorschnell viele Anliegen pharmakologisch zu lösen versucht.
Die tatsächliche Intention eines Menschen ist meistens weit von der Suchintention entfernt.
Erfahren Sie mehr darüber, wie Sie diesen Umstand für Ihr Online-Angebot nutzen können.